Unbekannte Hacker haben vergangene Woche die Webseite des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft (IFPI) verändert – der WebStandard berichtete.
Aufklärung
In einer dem WebStandard zugespielten Erklärung übernimmt die "ADA" die Verantwortung für diese Aktion. Als Beweggrund für ihre Tat nennen die Aktivisten, dass sie damit „Konsumenten über ihre Rechte" aufklären wollten.
Über ein ungesichertes WLan
Wie die Hacker Zugriff auf den Webserver der IFPI erlangten, wird nicht erklärt. Allerdings informierten sie den zuständigen Provider darüber. Laut Erklärung wurde die Attacke über ungesicherte Wireless Lan Netze (WLan) durchgeführt. Die Eigentümer dieser Internetzugänge haben nicht dem Hack zu tun. (red)
Die Erklärung im Volltext:
Erklärung zur Causa IFPI
Sehr geehrter Damen und Herren!
Wir, die ADA, bekennen uns zur jüngst durchgeführten Änderung der offiziellen Homepage der österreichischen IFPI (International Federation of the Phonographic Industry).
In den Reaktionen der IFPI auf die Aktion ist von "Aggressionen gegen die Musikindustrie" die Rede. Wir möchten klarstellen, daß dem nicht so ist. Unser Ziel war und ist die Aufklärung der Konsumenten über ihre Rechte. Weiters erläutern wir Methoden, mit denen die Musikindustrie diese Rechte zu beschneiden versucht.
Die zusätzlichen, von uns bereitgestellten Inhalte auf der Homepage behandelten folgende Themen:
* Das Recht des Konsumenten, von rechtmäßig erworbenen CDs Kopien (auch digitale) anzufertigen, um sie Freunden und Bekannten zur Verfügung zu stellen.
* Die Tatsache, daß es sogenannte "Urheberrechtsabgaben" auf Leermedien wie CD-Rohlinge gibt. Wir stellen weiters klar, daß diese Abgaben unabhängig vom eigentlichen Einsatzzweck der Medien (zum Beispiel private Fotos der Digitalkamera) zwangsweise eingehoben werden.
* Die neuerdings eingesetzten Kopierschutzverfahren für Audio-CDs. Der professionell agierende Raubkopierer, der für Musikkonzerne eine tatsächliche Bedrohung darstellt, hat damit kein Problem. Für den Konsumenten hingegen bedeuten diese Maßnahmen Einschränkungen, die bis zur Funktionsunfähigkeit der legal erworbenen Medien gehen kann.
* Einschüchterungsmaßnahmen der Musikindustrie, um von den Fakten abzulenken und Schuldbewußtsein in den Köpfen der Konsumenten zu erzeugen. Die IFPI verfolgt diese Strategie in Österreich mit Anwaltsbriefen, Propaganda in Medien und Pressemitteilungen über erfolgreiche Klagen gegen Tauschbörsensoftwarebenutzer.
* Schließlich fügten wir einen komplett neuen Artikel hinzu, in dem sich Künster in tatsächlich abgegeben, authentischen Statements zum Thema Filesharing über das Internet äußern.
Wir glauben, daß mit diesen zusätzlichen Informationen ein Informationsgleichgewicht und eine Steigerung der Objektivität erreicht wurde. Wir propagieren Information und Fakten statt Vertuschung und Einschüchterung.
Wir haben dem IT-Dienstleister der IFPI Informationen über die Durchführung der Aktion bereitgestellt. Wir erklären den "Hack", erläutern die Schwachpunkte in der eingesetzten Konfiguration und geben Hinweise, wie die Datensicherheit verbessert werden kann. Diese Informationen sind vertraulich und ergehen daher nur an den betroffenen Provider.
Da unsere Aktion behördlich geahndet werden soll, und eine "Anzeige gegen Unbekannt" erstattet wurde, weisen wir auf unsere Vorgehensweise hin, ausschließlich über ungeschützte Wireless Lan (WLAN) Access Points zu agieren. Den Eigentümern dieser Internetzugänge ist keinerlei Beteiligung an dem Projekt anzulasten.
[hr]
Man kann über P2P und über die Musikindustrie denken was man will, ich find die Aktion einfach genial.
Ich hoff nur für die Leut hat das nicht allzu schlimme Konsequenzen wenn sie erwischt werden, immerhin haben sie eine Straftat begangen
Aktionismus ala Greenpeace in den 80er Jahren (Auch wenn ich Grennpeace nicht wirklich mag)
Schade ist nur, dass sich die Wellen schnell legen werden und genau gar nichts wird sich ändern.
Gruß
Tidoc der Urheberrechtsabgabezahlende