Microsoft wird seinen Windows XP-Nachfolger Vista mit einem umfassenden Wiedergabeschutz für Video- und Audiodaten, auch als PMP (Protected Media Path) bezeichnet, ausrüsten. So will das Unternehmen um Bill Gates und Steve Ballmer den Anforderungen der Filmindustrie beziehungsweise der Rechteinhaber gerecht werden, schließlich setzt auch die Computerbranche auf umfangreiche Multimedia-Features - kaum vorstellbar, wenn Filme- und Musikmacher aus Angst vor Raubkopien plötzlich keine Inhalte mehr liefern würden.
Protected Environment
Mit einer Vielzahl von Mechanismen sowie einer speziellen geschützten Umgebung (Protected Environment) wird der Rechner dann zu einer regelrechten Festung für den Schutz von Premium-Content ausgebaut, berichtet die Computerzeitschrift PC Professionell.
Wiedergaberichtlinien
Die vom Inhalt vorgegebenen Wiedergaberichtlinien werden in Vista vom MIG (Media Interoperability Gateway) verarbeitet. Die MIG-Komponente entscheidet dann, ob eine Wiedergabe zulässig oder zu stoppen ist. Mit PVP-OPM (Protected Video Path - Output Protection Management) sollen Filmkopierern in Vista die digitalen Handschellen angelegt werden.
Anforderungen an Verschlüsselung
Es stellt sicher, dass die Video-Ausgänge des PCs die Anforderungen an Verschlüsselung erfüllen und nicht manipuliert worden sind. Dabei wird eine Authentifizierungskette durchlaufen: Der Grafikkartentreiber prüft, ob die Grafikkarte manipuliert wurde und die Inhalte wiedergeben darf (Hardware Functionality Scan). Das Betriebssystem authentifiziert den Treiber, und die Inhalte prüfen, ob das Betriebssystem alle erforderlichen Funktionen mitbringt. Erst wenn die Vertrauenskette erfolgreich durchlaufen ist, spielt der Vista-Rechner geschützte Filme ab. Außerdem kann PVP-OPM im Fall der Fälle die Wiedergabe einfach abbrechen oder qualitativ hochwertige Ausgaben gezielt verschlechtern. Was PVP-OPM für Filme ist, wird PUMA (Protected User Mode Audio) als Audio-Engine in der geschützten Vista-Umgebung erledigen.
von www.derstandard.at