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Deutschland und der Umgang mit berüchtigt brutalen Spielen

BeitragVerfasst: Do 11 Sep, 2008 06:47
von madtom
Der letzte Satz läßt va. schmunzeln.


Philologenverband befürwortet Verbot von „Killerspielen“


Max Schmidt: „Medienerziehung kann nicht alle Gefahren ‚wegpädagogisieren’

Die angekündigte Bundesrats-Initiative Bayerns für ein gesetzliches Verbot zur Herstellung und zum Vertrieb sogenannter „Killerspiele“ wird vom Bayerischen Philologenverband (bpv) unterstützt.

Anlässlich der heutigen Pressekonferenz von Kultusstaatssekretär Sibler zur Problematik der PC-Spiele sagte Verbandsvorsitzender Max Schmidt: „Natürlich ist der Computer mit seinen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten ein höchst attraktives Gerät für Kinder und Jugendliche. Wir beobachten, dass er selbst bei jungen Schülern den Fernseher als Leitmedium vielfach schon verdrängt hat. Als Lehrer sind wir aber immer wieder erschrocken darüber, dass viele Kinder und Jugendliche zwar technisch höchst versiert im Umgang mit dem PC sind, dass sie den im Internet lauernden und durch brutale PC-Spiele drohenden Gefahren aber völlig arglos und unbedarft gegenüberstehen.“ Nach einer jüngst veröffentlichten Studie der Universität Frankfurt etwa spielten erstaunliche 60 Prozent der befragten 13- bis 15-Jährigen mehr als 30 Stunden wöchentlich Online-Computerspiele. Und eine weitere aktuelle Studie beziffert den Anteil der computerspielsüchtigen Zehn- bis 20-Jährigen auf elf Prozent.

Vor diesem Hintergrund entwickle sich aufklärende und sensibilisierende Medien-erziehung für Lehrkräfte zu einem immer wichtigeren Bestandteil des schulischen Bildungsauftrages, erklärte Schmidt. Der heute von Staatssekretär Sibler verkündete Weg, in Bayern die Medienerziehung an allen Schularten zu intensivieren und zu systematisieren, sei, so der bpv-Vorsitzende weiter, „richtig und wird von uns voll unterstützt. Aber allein die pädagogische Intervention und die Zusammenarbeit mit den Eltern reichten nicht aus: „Schulische Aufklärung kann nicht alle Gefahren ‚wegpädagogisieren`. Flankierend brauchen wir ein gesetzliches Verbot der Herstellung und des Vertriebs besonders brutaler und menschenverachtender PC-Spiele. Denn sie gefährden die individuelle Entwicklung junger Menschen und erhöhen nachgewiesenermaßen die Gefahr, dass labile Jugendliche auch im realen Leben auf Muster der gewalttätigen Konfliktlösung zurückgreifen.“ Auf die freiwillige Selbstkontrolle der Hersteller zu setzen, greife angesichts der Dimension der tangierten wirtschaftlichen Interessen der Produzenten zu kurz - Schätzungen zufolge werden alleine mit dem beliebten wie aufgrund seiner Brutalität berüchtigten Marktführer „World of Warcraft“ jährlich rund eine Milliarde Dollar Umsatz erzielt.

http://www.bpv.de/service/presse/2008/p ... 092008.htm

Re: Deutschland und der Umgang mit berüchtigt brutalen Spielen

BeitragVerfasst: Do 11 Sep, 2008 07:37
von Frexx
Es gibt dazu schon seit Tagen eine Initiative, die lautet: " Ich wähle keine Spielekiller ".

http://www.pcgames.de/aid,658936/News/Ich_waehle_keine_Spielekiller_Die_neuesten_Presseberichte_UPDATE/ hält da ne Liste bereit.

Dazu gibt es sogar schon ein eigenes T-Shirt, aber nur für die Bazies ( so werden die Bayern auch genannt ), es geht bei der Sache ja eh nur um ihre Landtagswahl.

Auch nett zu lesen:

CSU-Minister Herrmann im Kreuzfeuer der Kritik

Boris Schneider-Johne: "Herr Innenminister, halten Sie gefälligst bei Computerspielen die Klappe."
In seinem ganz privaten Blog http://www.dreisechzig.net wendet sich Boris Schneider-Johne (64er, Power Play, PC Player) direkt an Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.

In der Zeit wetterte Innenminister Herrmann erneut gegen die sogenannten "Killerspiele".

Unter der Überschrift "Die kaputte Analogie des Tages" nimmt Schneider-Johne (heute Produktmanager bei Microsoft) Bezug auf das Interview, das Herrmann in dieser Woche mit der ZEIT führte. Er beklagt, dass es in jedem Kaufhaus Horrorfilme wie SAW zu kaufen gibt und erklärt: "(...) Solange Sie nicht im gleichen Atemzug Herstellung und Vertrieb solcher Filme verbieten und unter Strafe stellen, spreche ich ihnen jedwede Kompetenz ab, über Spiele irgendein Urteil fällen zu dürfen. Und ich darf auch nochmal auf Alkohol verweisen: Solange der Staat Bayern das größte Massenbesäufnis der Welt (Oktoberfest) veranstaltet, bei dem auch immer wieder Jugendliche gesundheitlich gefährdet werden, halten Sie gefälligst bei Computerspielen die Klappe. (...)"


Der private Blog von Boris Schneider-Johne: Hier gibt er seine ganz privaten Ansichten wider, die sich nicht zwangsläufig mit jenen von Microsoft decken müssen.

Für die in Bayern lebenden, volljährigen Fans von Computer- und Videospielen hat er folgenden Tipp: "Es gibt durchaus die Möglichkeit, solchen Politikern seine Meinung zu sagen. Am 28. September sind Landtagswahlen. Wie die Amis sagen: Rock the Vote!"


Und passend zum Thema, wurde der "Herr Zimmermann, Mitglied der CSU im bayrischen Landtag" bei einer seiner Ehrenämter "erwischt" http://www.csu-landtag.de/abg/zimmermann/page_304.asp

Abschliessend kann ich nur sagen, so ein Affenzirkus, die Bayern sollten den Freistaat abschaffen und endlich wieder nen König einsetzen der nicht so deppert is, wie die Politiker da.

Re: Deutschland und der Umgang mit berüchtigt brutalen Spielen

BeitragVerfasst: Do 11 Sep, 2008 08:57
von Aaryn
Auf die freiwillige Selbstkontrolle der Hersteller zu setzen, greife angesichts der Dimension der tangierten wirtschaftlichen Interessen der Produzenten zu kurz - Schätzungen zufolge werden alleine mit dem beliebten wie aufgrund seiner Brutalität berüchtigten Marktführer „World of Warcraft“ jährlich rund eine Milliarde Dollar Umsatz erzielt.


Aleinn deswegen ist WoW in Südamerika verboten :)
Das ist kein Scherz, hab ich einmal im Bericht über die verschiedenen USK-Arten gelesen

Re: Deutschland und der Umgang mit berüchtigt brutalen Spielen

BeitragVerfasst: Do 11 Sep, 2008 20:04
von Griever
Imho stehen vorallem die Eltern in der Verantwortung, über den Konsum der Games aufzuklären und zu überwachen. Das ist die "first line of defense"; ihr Engagement sollte gefördert werden.
Was der Mensch nicht versteht, greift er an. Ich bin am 28. Mitentscheidungsträger und die csu wird nicht nur wegen diesem crap meine Meinung hören.