Protectors of Moonglow

http://www.nerdcore.de/wp/2009/06/18/ga ... rt-werden/

Ich könnte kotzen.

Das ist halt das Hauptproblem mit dem angeblichen Kinderpornostoppschild, erstens hilft es genau gar nix gegen jemand der zumindest ein Wiki bedienen kann (einfach anderen DNS-Server eintragen und das steht im Web ca. 36593 Mal), zum anderen ist das Problem das damit der Zensur ein erster Brückenkopf gebildet wurde und andere Zensurwünsche werden folgen. Kinderpornographie, Gewaltspiele, Glücksspiel, rechtes Blabla, unliebsame Kritik.... CDU-Politiker haben ja bereits begonnen weitere Zensurwünsche zu formulieren http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,15 ... 41,00.html
Sobald der Kram mal ins Rollen kommt ist er kaum mehr aufzuhalten.

das is schon 2-3 tage alt, aber war doch abzusehen, gab schon die ersten industriellen "interessenten" 12h nachdem das thema überhaupt aufkam.

Jo, Meldung ist von gestern. Mich überrascht dennoch die Geschwindigkeit. Ich muss mal meinen Twitter-Client oder die Suche nach #zensursula abschalten. Sonst werd' ich noch paranoid...

(einfach anderen DNS-Server eintragen und das steht im Web ca. 36593 Mal),

Gar so einfach ist das auch nicht wenn man beim Provider port 53 auf einen Zwangsproxy umleitet.
Einfach mal bei Heise News nach Comcast suchen, auch wenns bei Comcast eine Ente war ist die Technik da.

Ansonsten kann man garnicht soviel essen wie man kotzen möchte.

Edit
Natürlich kann man das auch umgehen, aber ist bissl aufwändiger

Ich hab mich nicht so genau in die thematik eingelesen, aber wer entscheidet welche domänen auf die dns sperrliste kommen?
Also geht das vom entsprechenden Ministerium aus? Von der Polizei oder ist ein Gerichtsbeschluss notwendig?

Die vom Bundeskriminalamt (BKA) verwaltete Sperrliste muss täglich mit den Domain Name Servern der Internet Service Provider abgeglichen werden. Die von Kritikern vehement geforderte Überprüfung der Sperrliste soll ein fünfköpfiges Gremium mindestens einmal pro Quartal an Hand von Stichproben vornehmen. Sollte es sich bei den Stichproben um Seiten mit kinderpornographischem Material handeln, gilt die gesamte Liste als überprüft und genehmigt. Wenn eine der Stichproben-Websites sich als fälschlicherweise indiziert herausstellen sollte, muss diese aus der Filterliste gestrichen werden. Eine komplette Überprüfung der Liste wird dadurch allerdings trotzdem nicht nötig. Das Experten-Gremium soll aus Mitarbeitern des Bundesdatenschutzbeauftragten bestehen, der seine Behörde jedoch nicht für zuständig hält, da sie sich nicht mit Kinderpornographie beschäftigt.

Zitat aus http://www.chip.de/news/Bundestag-beschliesst-Netzsperren-Gesetz_36957296.html

Also bei der Meldung geht es erst einmal darum, dass die Seiten auf einen Index kommen.

Indizierte Spiele zum Beispiel dürfen meines Wissens unter anderem nicht mehr beworben werden. Konsequenzen für den Zugriff ergeben sich daraus erst einmal nicht direkt. Kann aber sein, dass zum Beispiel ein Link auf die Seite schon als Werbung gewertet wird. Aber da stecke ich nicht drin.

Das andere ist das "Zugangserschwerungsgesetz". Da entscheidet in der Tat das BKA, welche Seiten mit kinderpornografischen Inhalten auf eine Sperrliste kommen. Das Problem dabei ist, dass diese Listen nur alle 3 Monate stichprobenartig geprüft werden sollen. Sprich, da können die erst einmal raufsetzen, was sie wollen. Und das weckt Begehrlichkeiten.

Nehmen wir mal den Typen aus BaWÜ (Schwiegersohn unseres Innenminister Schäuble), das "Zugangserschwerungsgesetz" und die Indizierung der Seite. Dann zählen wir 1+1+1 zusammen und haben eine wunderschöne Internet-Zensur. Und es wird nicht bei Killerspielen und Kinderpornographie bleiben. Da wette ich drauf.

Und wenn die erst einmal merken, wie leicht DNS-Sperren zu umgehen sind, werden die eben verbieten, diese Sperren zu umgehen. Dann wird es illegal einen anderen DNS einzutragen. Und so weiter...

Ich muss jetzt echt was anderes machen - arbeiten vielleicht - das regt mich so auf...

Ohne das ich das nun im Detail schriftlich belegen kann ist es wohl so das die Sperrlisten vom BKA (Bundeskriminalamt) geführt werden und regelmäßig an die Provider übertragen werden. So wie es im Moment aussieht muss hierfür keinerlei richterliche Befugnis erfolgen und noch ist auch nicht geregelt wer die Listen überprüft (hier ist angedacht das von einem Gremium machen zu lassen das der Bundesdatenschutzbeauftragte ernennt, der ist jedoch dagegen dies zu tun). Momentan maß man also selbst merken das man auf der Liste steht und widersprechen, wenn man ungerechtfertigt darauf gerät. Auch ist momentan noch nicht geregelt wie schnell eine Löschung erfolgen soll, angedacht sind glaub 3 Monate was den Tod einer Website bedeutet. Also im Moment tun das irgendwelche Beamte im BKA nach mehr oder weniger eigenem Gutdünken. Also läuft es schnell so wie in Australien wo hunderte an an sich harmlosen Webseiten auf der Liste landen. Ein Grund warum ich sage das der Bullshit noch gar nicht zu Ende gedacht ist.
Zum Thema DNS, momentan ist der DNS Server bei den meisten Providern noch frei, wenn man einen anderen Server verwendet ist das für die Provider ja nur von Vorteil, sie sparen sich Aufwand, ich kann also bei Telekom einen Arcor-DNS eintragen oder irgendeinen US-amerikanischen. Und wenn das je nimma geht verwende ich irgendeinen Anonymisierer die es auch im Dutzend im Internet gibt. Also den Kram zu umgehen ist im Prinzip in 10 Minuten erklärt, das man es auch noch sicherer machen kann steht außer Frage.

Passend zum Thema gerade auf heise.de erschienen: http://www.heise.de/newsticker/Proteste-gegen-Gesetz-zu-Web-Sperren-reissen-nicht-ab--/meldung/140791

Noch ein Artikel auf heise.de:
http://www.heise.de/newsticker/Oesterreichischer-Haendler-wehrt-sich-gegen-Indizierung--/meldung/140811

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