Hier auch mal was zum Nachdenken von mir

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Hier auch mal was zum Nachdenken von mir

Beitragvon Rarya » Di 05 Nov, 2002 14:15

Der Engel schwieg<br><br>... Sein Gesicht lag in einer Schlammpfuetze und es schien als sei er erschlagen worden, an die Erde geschmiegt um zu weinen. Seine starren Locken waren mit Dreck bespritzt und seine Wange trug einen Lehmpflecken. Es sah aus als lauschte er und niemand konnte erkennen, ob sein Gesicht Hohn oder Schmerz ausdrueckte. Er schwieg. Auf seinem Ruecken bildete sich langsam eine Pfuetze, seine Fusssohlen glaenzten feucht. Sein Gesicht hob sich nicht aus dem Dreck. Der Engel schwieg. Er Ließ sich vom Gewicht nach unten druecken. Seine Prachtvollen Locken wurden von gurgelndem Dreck Umschlossen und seine Armstruempfe griffen immer tiefer in die Erde hinein. Der Engel schwieg. <br>Der Engel war des Wachens muede. Sein Wunsch nur alleine und nicht bestaunt zu sein. All die Jahre wartete er, wachte, stand und schwieg. Er Ttrotzte dem Regen, der ihm Traenen auf das Gesicht zeichnete und dem Wind der sie wieder forttrieb, spuerte wie sich der Winter auf seine Huelle legt und das Atmen erschwerte und wie die Sonne im Fruehjahr den Eismantel wieder in warmen Stroemen zu seinen Fuessen regnen ließ. Der Engel schwieg. Er schiweg als er entstand und so schweigt er nun, das das Gestern poroes und alt ist, nun da er niedergestuerzt im weichen Boden liegt und langsam versinkt. Ein Engel - Sinnbild endloser Schoenheit und Wacht. Der Engel schweigt, doch mir hat er mit seinem Schweigen eine Geschichte erzaehlt... <br>Er versinkt in die unbekannte Geographie der Erdtiefe. Schweigend. Wind, Regen Sonne, Frost und Hitze von außen. Und die Sehnsicht fraß ihm sein Herz. Seine Gedanken verdunkelten, sein Leben verdaemmerte. Der Engel versinkt schweigend. Erloesung erhoffend, vom Wachen, von den tausenden Blicken. Der Engel schwieg und wir sehen sein Laecheln nicht mehr. Sein erstes und sein letztes Laecheln. <br>Sein letztes Laecheln entschwunden in der grauen Tiefe des schlammigen Bodens, umhuellt von der kuehlenden Erde. Kein Blick mehr der ihn trifft, niemend mehr der ihn bestaunt. Nur die Einsamkeit der kuehlen Tiefe des Erdreiches, die seinen Blick verschlingt. Er wusste es immer, die Menschen bestaunen ihn nur wenn er glaenzt, Denn ihr Blick ist oberflaechlich. Nun da er nicht mehr zu ihnen hinunter schaut und sein Laecheln entschwunden ist, haben sie das Interesse verloren. Seine Sehnsucht treibt ihn nur noch tiefer und er spuert die Erloesung des Entschwundenseins immer mehr. Wie friedlich doch die Tiefen des Grabreiches sind, wie still und wohlig sich all die Koerper fuehlen muessen, ueber die sein<br>Blick ein Leben lang schweifte. Und endlich findet auch er heim und sein leeres zerstoertes Herz spuert Heilung. Leise, er lauscht in die Stille und schweigt mit seinem ungesehenen zufriedenen Laecheln... <br>Mit dem Schimmer einer Hoffnung. Der Hoffnung, dass die Spuren seiner Liebe nicht vergaenglich sind, so wie er. Das seine Zartheit und Sehnsucht nicht mit in die Tiefe gleiten, denn seine Nacht ist ohne ein Morgen. Kein Danach und kein Wiedersehen. Der Preis seiner Zukunft ist, kein Gestern mehr zu haben. Und die Sonnendurchfluteten Tage sind der Wegezoll fuer seine Reise in die Nacht der Erde. Dem Himmel war er nahe, doch was geschah - es durfte nicht sein. Seine Erinnerung aus dem Tagtraum, sie will entfliehen. Sterne werden einst nach ihm benannt. Und sie sind laengst vergrueht, wenn sie erkannt. Denn Ewigkeiten trennen ihn, bis er nicht mehr verdammt. Und doch...der Engel laecheld...schweigend... <br>Seine Schwingen sind muede. sein Blick wandert durch die Unendlichkeit. Der Engel, der nun in seiner Einsamkeit der Mitte des Erdenreiches entgegensinkt. Sich seinen Fallens bewusst ist. Er schweigt noch immer. Nur in seiner Seele koennen wir ihn eine Geschichte erzaehlen hoeren. Er, der sich zuweit vorwagte, er, der alles gab, er, der den Preis kannte, bevor er sich noch entschied, zu gross die Sehnsucht spueren zu wollen. Zu gross der Wunsch, nicht nur einer unter vielen zu sein. Seine Angst besiegt durch das eiwge Sehen in die andere Welt zu schauen. Den Blick, den er erhaschen durfte, die Liebe, die sein Herz erfuellte. Der Augenblick des Gluecks, der ihn einzig machte. Er war es wert nun den unendlichen Schmerz zu erleiden und alles verloren zu haben. Denn kaum spuerbar ist der Verlust, durch die Seligkeit, die er gewann. Und mit seinem ewigen Fall in die Dunkelheit ist er doch dem Himmel so nah... <br><br><br>Rarya<br> <p></p><i>Bearbeitet von: <A HREF=http://pub89.ezboard.com/bprotectorsofmoonglow.showUserPublicProfile?gid=rarya>Rarya</A> am: 11/5/02 3:17:51 pm<br></i>
Rarya
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