Bei der Bundestagswahl hat man als Bundesbürger 2 Stimmen. Mit der Erststimme wählt man eine konkrete Person die als Abgeordneter für den eigenen Wahlkreis in den Bundestag einzieht, egal wie viele Stimmen die Partei hat. Der Bundestag hat 598 Sitze und die Hälfte, also 299 wenn ich richtig rechne, Wahlkreise gibt es und damit genauso viele Direktmandate. Mit der Zweitstimme wählt man eine Partei und bestimmt damit wie viele Mandate eine Partei auf Landesebene im Bundestag bekommt. Wichtig ist das dies auf Landesebene (16 Bundesländer haben wir) geschieht, nicht auf Bundesebene! Da kommt dann noch dazu eine Besonderheit des Bundesdeutschen Wahlsystems, das sogenannte Überhangmandat. Dieses Wahlsystem ist vom Bundesverfassungsgericht bereits für ungültig erklärt worden, aber eine Änderung ist erst für Ende 2011 angemahnt, das heißt für diese Bundestagswahl gilt es noch. Wenn in einem Bundesland mit der Erststimme 10 Personen einer Partei gewählt sind, diese Partei aber durch die Zweitstimme nur 8 Mandate erhalten sollte ziehen trotzdem die 10 sogenannten Direktmandate in den Bundestag ein. Es gibt dann eben 2 sogenannte Überhangmandate, also 2 Sitze mehr im Bundestag. Das ist keineswegs nur eine theoretische Regelung. Die CDU hat bei dieser Wahl 24 Überhangmandate erhalten, also hat der Bundestag 622 Sitze in dieser Legislaturperiode und die CDU 24 Mandate mehr als sie per Zweitstimme eigentlich haben sollte. Gottseidank ist es so das die schwarz-gelbe Koalition (CDU-FDP) auch ohne die 24 Überhangmandate eine Mehrheit hätte, es könnte aber sein das die Regierung durch diese Regelung eine Mehrheit erhält die sie ohne Überhangmandate nicht haben würde. Deshalb wird diese Regelung geändert, ich weiß aber noch nicht wie genau.
Also auf dem Wahlzettel wählt man mit der Erststimme eine konkrete Person die auch so auf dem Wahlzettel steht und damit einen von 299 Direktmandaten und mit der Zweitstimme eine Partei und damit wie viele Mandate diese Partei insgesamt von den ursprünglich 598 Sitzen haben soll. Ich hoffe ich habe bei den Zahlen zu den Sitzen nix verwechselt und es ist einigermaßen verständlich. Ach ja, man kann selbstverständlich mit der Erststimme einen CDUler wählen und mit der Zweitstimme die Piratenpartei oder die SPD. Und man benötigt mindestens 5% auf Bundesebene um überhaupt in den Bundestag einzuziehen.
Das vorläufige amtliche Endergebnis:
CDU 33,8% 239 Sitze
SPD 23,0% 146 Sitze
FDP 14,6% 93 Sitze
Die Linke 11,9% 76 Sitze
Die Grünen 10,7% 68 Sitze
Andere 6,0% Keine Sitze darunter die Piratenpartei die zum ersten Mal antrat und gleich 1,95% erhielt.
Verlierer sind ganz knapp die CDU mit - 1,4% und die SPD mit unglaublichen -11,2%
Gewinner sind die (teilweise ehemaligen) Oppositionsparteien FDP mit +4,8%, die Linke +3,2% und die Grünen mit +2,6%, alle drei Parteien haben ihr bestes Ergebnis in der Geschichte der Bundesrepublik, die SPD hat ihr schlechtestes Ergebnis in der Geschichte der Bundesrepublik. Wahlbeteiligung war historich schlecht mit 71% gegenüber 78% bei der vorherigen Wahl.
Überblick auch zu den vergangenen Wahlen gibts hier:
http://wahlarchiv.tagesschau.de/wahlen/2009-09-27-BT-DE/index.shtmlOops sah die zweite Seite nicht als ich antwortete, die Frage war schon beantwortet.